Iran

Hintergründe zum Herstellungsland Iran

IranDer Iran war sehr lange das Ursprungsland, das die größten Werte in die EU exportiert. Erst 2007 schob sich Indien, das schon lange die meisten Quadratmeter exportierte, auch im Wert auf Platz 1 der EU-Importstatistik. Im Iran findet sich die nachweisbar kontinuierlichste Tradition des Knüpfhandwerks mit einer Jahrtausende alten Geschichte und einer vielfältigen Teppichknüpfproduktion. Hieraus ergibt sich eine außerordentlich umfangreiche, fast unübersehbare Mustervielfalt und Variationsbreite. Die derzeit beliebtesten und demzufolge wichtigsten Provenienzen für den Teppichhandel sind zum Beispiel Gabbeh und Loribaft, Nain, Täbris, Bidjar, Isfahan und Moudh.

Die Vielfalt ist auf die Struktur dieses fest gefügten Vielvölkerstaates zurück zu führen. Der Großteil der Bevölkerung setzt sich zusammen aus den Völkern der Perser, Aserbeidjaner, Kurden, Bachtiaren, Turkmenen, Araber, Luren, Gaschghai, Afscharen, Belutschen, Schahsawanen und Assyrer. Den Namen Iran trägt das Land seit 1936. Der alte Name Persien ist aber auch noch heute, besonders bei Teppichen, fest in den Köpfen der Europäer verankert.

Seit der Gründung der Islamischen Republik Iran 1979 hat sich die Bevölkerung mehr als verdoppelt, mit der Folge, dass auch das Knüpfaufkommen lange angestiegen ist. Durch das anhaltende Wirtschaftswachstum im Land wandern immer mehr Knüpfer in andere, lukrativere Branchen ab und das Knüpfaufkommen geht kontinuierlich zurück. Die Folge sind seit Jahren stark angestiegene Preise in einzelnen Provenienzen.

Obwohl der Iran an den traditionellen, meist historisch geprägten Dessins festhält, gelingen immer wieder marktfähige Neuentwicklungen wie beispielsweise die modern gemustertern Gabbeh und Loribaft. Aber auch die bekannten, klassischen Dessins werden behutsam dem aktuellen Geschmack angepasst.

Die Haupthandelsplätze befinden sich in Teheran, Ghoum, Hamadan, Isfahan, Täbriz, Arak, Kirman, Mesched, Sanandadj, Schiraz und Keschan. Nebenbazare mit lokaler Bedeutung sind Ardebil, Zandjan, Bidjar, Tekab, Kermanschah, Ghoutschan, Bukan, Malayer, Sirdjan, Birdjend und Yazd.

Bemerkenswert ist, dass sich die Teppichproduktionen der meisten Knüpfländer an den klassischen, persischen Mustern ausrichten. Diese Nachknüpfungen sind farblich den aktuellen Trends angepasst und in allen vom Handel gefragten Standardgrößen gefertigt. In Anlehnung an die Originale tragen diese Knüpfungen zumeist den Zusatznamen des iranischen Vorbilds. Weitere Informationen zu den Qualitätseinstufungen der iranischen Provenienzen finden Sie hier.

Exporte 2010, Bekannte Provenienzen: Täbris, Nain, Gabbeh,Loribaft, Bidjar, Isfahan, Keshan, Moudh, Hamedan, Ghoum
Land
Exportsumme in Euro
Deutschland 35.544.000
Italien 9.802.000
Österreich 4.645.000
Dänemark 4.119.000
Frankreich 2.940.000
Export in EU (2010) 65.620.000
Export in EU (2009) 61.524.000
Quelle: EUCA