Care & Fair – gegen Kinderarbeit

Care & Fair hilft

Vor dem Hintergrund der hartnäckig in den Köpfen der Verbraucher sitzenden Annahme, dass viele Teppiche von Kindern geknüpft werden, entstand 1994 die branchenbezogene Hilfsaktion Care & Fair.  Die Initiative wurde von verantwortungsbewussten Teppichimporteuren gegründet um die Auswüchse illegaler Kinderarbeit in den Teppichknüpfländern Indien, Nepal und Pakistan zu bekämpfen. Gleichzeitig soll die Situation der Teppichknüpfer und ihrer Familien insgesamt in diesen Knüpfregionen verbessert werden.

Care & Fair möchte …

… verbesserte Lebensbedingungen und Ausbildungsmöglichkeiten für Knüpfer/innen und deren Kinder in der Teppichindustrie der Ursprungsländer schaffen

… den Produzenten in partnerschaftlicher Zusammenarbeit verständlich machen, dass westliche Abnehmer nicht länger bereit sind, Waren zu akzeptieren, die aus Kinderarbeit oder anderer nicht sozialverträglicher Produktion stammen

… innerhalb der Wirtschaft ein Beispiel dafür geben, dass die Übernahme sozialer Verantwortung dem Wohl Aller dient.

Diesen Zielen haben sich heute mehr als 450 Mitgliedsfirmen weltweit verschrieben.

Ein Prozent des Importwertes der von den Importeuren aus Indien, Nepal und Pakistan eingeführten Teppiche führen sie an Care & Fair. Davon fliessen etwa 85 Prozent als „Entwicklungshilfe“ zurück in die Ursprungsländer. Mit diesem Geld werden Schul- und Ausbildungsprojekte sowie Maßnahmen der medizinischen Grundversorgung in den ländlichen Knüpfregionen finanziert, die von den dortigen Regierungen oft vernachlässigt werden.

Care & Fair unterstützt derzeit 30 Projekte in den genannten Ländern:18 Schulprojekte, 10 Gesundheitsprojekte und 2 Projekte der Erwachsenenbildung. Der Standard der Einrichtungen liegt in der Regel über dem der staatlichen. Alle Schulen werden grundsätzlich mit Tischen und Bänken ausgestattet und Schülerinnen und Schüler zahlen generell kein Schulgeld. Die Lehrer tragen Sorge für die erforderliche Disziplin und Sauberkeit in den Klassen, Ärzte achten auf die Gesundheit der Kinder.Zusätzlich werden an einigen Standorten die Mütter gefördert, in dem ihnen Nähen beigebracht wird, wodurch sie einen Teil zum Lebensunterhalt beisteuern können. Die Nähmaschinen bekommen sie übrigens nicht geschenkt, sondern können sie zu preiswert kaufen und in Raten abbezahlen.

Indem die Importeure außerdem einen Forderungskatalog an die Teppichhersteller zum Bestandteil ihrer Einkaufsbedingungen machen, wirken sie illegaler Kinderarbeit direkt entgegen. Sollten sie bei ihren Einkaufsreisen auf arbeitende Kinder stoßen, können sie vom Kauf zurücktreten und die Geschäftsbeziehung sofort beenden. Diese Art der Kontrolle und die Angst einen wirtschaftlichen Verlust zu erleiden,  so glauben wir, trägt besser zur Verhinderung der Kinderarbeit bei, als ein teures und uneffektives Kontrollsystem das je könnte.

Weitere Informationen zu Care & Fair erhalten Sie auf der Webseite der Organisation.