Handgeknüpfte Teppiche
Einen Teppich bezeichnet man als geknüpft, wenn das Florgarn mit einem Knoten in sein Grundgewebe eingearbeitet ist.weiter...
In den Steppen Zentralasiens begannen die Nomaden vor ein paar tausend Jahren aus den ihnen zur Verfügung stehenden natürlichen Materialien – also Wolle von Schafen und Ziegen – Bodenbeläge und Wandbehänge gegen die klirrende Kälte zu produzieren (siehe auch Geschichte des Teppichs). Zusätzlich fertigten sie Textilien für den Eigengebrauch, zum Beispiel Taschen für Salz und Zeltstangen sowie zur Zierde des Zeltes an Festtagen. Durch ihr nomadisches Leben, mussten die Webstühle transportabel sein, was Auswirkungen auf Art und Form des Teppichs hat; die Teppiche sind nicht gerade geknüpft und sind nicht symmetrisch, machen einen nicht ganz perfekten – aber dennoch sehr symphatischen – Eindruck. Bis vor einigen Jahrzehnten Zeit haben die Nomaden ihre Produkte ausschließlich für den Eigenbedarf produziert, nicht, um damit zu handeln. Heute fertigen sie Teppiche und Flachgewebe auch im Auftrag.
Quasi als Kontrast dazu gibt es sogenannte Manufakturteppiche, die für die kommerzielle Nutzung, also den Weiterverkauf, produziert werden und zwar in stets gleichbleibend hoher Qualität, extrem exakt geknüpft. Beide Produktarten – Bauern- und Nomadenteppiche bzw. Manufakturteppiche aus dem Iran – werden vor allem geknüpft oder gewebt (siehe auch Flachgewebe).
Das gilt auch für Teppiche aus anderen Ursprungsländern des Orients, wobei es deutliche Unterschiede bei der Herstellung, den verwendeten Knoten, Materialien und vor allem den Designs gibt. Daher gibt es eine Unterscheidung zwischen modernen und klassischen Orientteppichen und Patchworkteppichen bzw. überfärbten – sogenannte Overdyed-Teppiche – sowie auf „alt gemachte“ Teppiche (Vintage).