Afghanistan liegt als Ursprungsland für Knüpfteppiche in der europäischen Importstatistik auf einem der hinteren Plätze. Diese Stellung ist zwar statistisch richtig, aus Sicht der seit vielen Jahren länderübergreifenden Knüpfteppichproduktion in dieser Region jedoch zu relativieren. Streng genommen müssten nennenswerte Teiles des Knüpfaufkommens Pakistans mit in die afghanische Statistik zählen. Erhebliche Mengen der in Afghanistan geknüpften Ware werden aus Pakistan heraus vermarktet. Aus handelspolitischer Sicht zählen sie deshalb zu den pakistanischen Teppichen. Damit tauchen sie in der EU-Statistik als Pakistanteppiche auf – sind aber eigentlich afghanische Teppiche.
Den Löwenanteil der heutigen Produktion machen die beliebten Choubi- oder Zieglerteppiche, moderne Knüpfteppiche und Kazak-Nachknüpfungen aus. Die klassischen afghanischen Teppiche ähneln stark den turkmenischen Teppichen. Ihnen ist gemein, dass sie grundsätzlich einem geometrischen Duktus folgen und fast ausnahmslos mit ihrer Grundfarbe im Rotbereich angesiedelt sind.
Wie in allen anderen wichtigen Ursprungsländern auch, steigen die Preise für Teppiche aus Afghanistan momentan stark an. Die Gründe liegen zum einen bei gestiegenen Rohstoffpreisen, aber auch an der kleiner werdenden Zahl von Knüpfern.
Land |
Exportsumme in Euro |
Deutschland | 445.000 |
Österreich | 31.000 |
Italien | 20.000 |
Großbritannien | 15.000 |
Niederlande | 10.000 |
Export in EU (2010) | 539.000 |
Export in EU (2009) | 397.000 |
Quelle: EUCA |