So entsteht ein Handtuft-Teppich

Nachdem das Design per Hand in eine Folie gestanzt wurde, wird es durch aufgetragene Farbpartikel auf einem Trägergewebe aus Polyacryl oder Polyamid sichtbar gemacht (Bild 1).

Entlang der „aufgemalten“ Musterung werden die Florfäden mit einer Handtuft-Maschine von hinten durch das Trägergewebe geschossen (Bild 2). Meist wird zunächst das grobe Muster eingearbeitet. Es gibt manuelle Handtuft-Maschinen bei denen jeder Florfaden einzeln per Hand eingebracht wird, aber auch Geräte, die diesen Vorgang einige tausend Mal pro Stunde vollautomatisch erledigen. Jede Farbe und jede Garnart wird nacheinander verarbeitet. Einfach dessinierte Handtuft-Teppiche werden innerhalb eines Tags komplett hergestellt, für aufwendigere Dessins wird etwas mehr Zeit benötigt.

Da die Florfäden nur lose im Trägergewebe stecken und leicht herausgezogen werden können, müssen sie fixiert werden. Deshalb wird der Rücken des Teppichs vollflächig, meist mit Latex, verleimt (Bild 3). Eine anschließende Kaschierung des Rückens mit einem Baumwollgewebe sorgt für eine saubere Optik.

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Der Teppich wird auf eine gleichmäßige Florhöhe geschoren (Bild 4). Wurde der Flor beim Eintragen aufgeschnitten, entsteht eine Veloursoberfläche, um eine Schlingenstruktur zu erhalten, wird das Florgarn nicht aufgeschnitten.

Damit die Konturen des Teppichdesigns besser herauskommen, das Muster klar sichtbar ist, wird der Teppich per Hand nachgeschoren (Bild 5).

Beim Finishing werden überstehende Florfäden abgeschnitten, Kanten gestrafft und eventuell festgenäht und der Teppich gereinigt (Bild 6).

ScherenScheren per HandFinishing